"Ich erkannte, wie nötig ich diese Zeit hatte."
„Während die Wander-Muttergottes bei mir war, betete ich verstärkt darum, was ich nach der Matura weitermachen sollte. Ich träumte von einem Auslandsaufenthalt. Eine ‚apostolische Zeit’ (einige Monate lang) - mit diesem Gedanken konnte ich mich anfreunden, doch gleich ein ganzes Jahr? Das erschien mir zu lang. Dazu kam, daß mir die Stadt Wien nicht behagte.
Es ergab sich dann die Gelegenheit, fünf Monate in den USA zu verbringen. Es war eine sehr schöne Zeit. Immer mehr faßte ich den Entschluss, nach meiner Rückkehr als Dankeschön, daß es mir so wunderbar ergangen war, Jesus einige Monate Zeit zu schenken. Ausserdem wäre es eine wunderbare Gelegenheit, im Glauben weiterzukommen. So zog ich nach meiner Rückkehr nach Wien in das Jüngerzentrum.
Anfängliche Befürchtungen, daß mir die Gebetszeiten zu lang werden, erwiesen sich als nichtig. Im Gegenteil: Endlich hatte ich die Gelegenheit, für alle meine Anliegen zu beten und zu danken. Ich erkannte immer mehr, wie sehr ich diese intensive Zeit vor dem Herrn wirklich nötig hatte. Auch wurde mir bewusst, in welche Bereiche meines Lebens ich Ihn bis dahin noch nicht hineingelassen habe.
Besonders berührt und gestärkt haben mich die nächtlichen Anbetungsstunden und gemeinsamen Messen. Die Gruppentreffen waren jedes Mal sehr bereichernd und in Gesprächen mit anderen faszinierten mich immer wieder, wie der Herr uns alle auf unserem Lebensweg führt.
Ich durfte bei vielen apostolischen Einsätzen mithelfen. Da wurde mir so richtig bewußt, wie sehr wir nur Werkzeug sein können. Wenn bei der Jugendmesse dann neue Gesichter auftauchten, war alle Mühe vergessen...
Die Zeit danach war geprägt von einer intensiven Suche nach dem Willen Gottes für mein weiteres Leben. Schließlich war mir klar, daß ich die Ausbildung für Religionslehrer machen sollte, die ich dann auch fertigmachte."
Christine